Endlich ist es soweit: Der Torre degli Anziani des Palazzo Moroni im Zentrum Paduas soll Ende 2024 für die Öffentlichkeit geöffnet werden. Dem Besucher erwartet dann ein unvergesslicher Panoramablick über Padua und die Euganeischen Hügel.
Historische Elemente bleiben erhalten
Kürzlich gab es grünes Licht für die Restaurierung des Turms, die bis zum Sommer 2024 abgeschlossen sein soll. Im Rahmen der Restaurierung sollen die ältesten Strukturen des Torre wie das Gewölbe, Holzbalken, historische Ketten und Glocken restauriert und unbedingt erhalten bleiben. Hauptsächlich werden die Restaurierungsarbeiten aus der Rekonstruktion der schmalen zur Turmspitze hinaufführenden Holz-Stahltreppe und der Sicherung der kleinen überdachten Terrasse bestehen. Die Treppe soll 200 Stufen umfassen. Hier ist also ein wenig Kondition gefragt. Von der Terrasse werden die Besucher dann aber als Belohnung für den Aufstieg Padua von oben bewundern können.
Der Torre degli Anziani wurde schon im Mittelalter genutzt
Der Torre degli Anziani ist eines der ältesten öffentlichen Orte der Stadt Padua, denn hier trafen sich im Mittelalter Bürger zu Versammlungen. Zusammen mit dem 1346 eingestürzten roten Turm bildet der Torre degli Anziani eines der frühesten Symbole der Freien Kommune Padua.
Restaurierungsarbeiten dauern bis Juni 2024
Die Restaurierungsarbeiten haben Anfang 2023 begonnen und sollen 18 Monate andauern. Zunächst soll eine Eingangshalle mit einem Museum und einem Multimediaraum mit einem Weg zum Turminneren geschaffen werden. Dann folgt am Eingang des Palazzo Moroni eine Glas- und Stahlplatte in Türnähe, die der künftige Ausgangspunkt für die neue an der Wand entlangführende Treppe sein wird, die zur Aussichtsplattform führt.
Der Stadtrat für Monumentalbau, Andrea Colasio, erklärt:
„Dieser Turm ist der Turm der kommunalen Unabhängigkeit, er ist ein weltlicher Glockenturm, denn ich erinnere mich, dass der Klang der Glocken mit der liturgischen Zeit verbunden war, bis es den freien Gemeinden schließlich gelang, sich als freie Gemeinde zu etablieren, im ‚arengo‘. Mit dieser Restaurierung, die auch dank des großen Engagements von Superintendent Fabrizio Magani möglich war, haben wir im Sockelbereich in den Räumen neben der Zugangstreppe einen Besucherempfang eingerichtet, der mit Multimedia-Systemen ausgestattet ist, die die Geschichte des Turms und seiner Restaurierung erzählen. Mit der Renovierung der Innentreppe und der Stockwerke durch eine Stahl-Glas-Konstruktion wird es für Gruppen von jeweils 15 Personen möglich sein, den höchsten Teil des Turms, die Zinnen, zu besteigen, von wo aus man die ganze Stadt überblicken kann. Als Kuriosität möchte ich hinzufügen, dass wir auch einige kleine Videokameras an der Spitze des Turms anbringen werden, die ständig in Betrieb sein werden und die Panoramabilder der Stadt auf große Bildschirme hier am Fuß übertragen werden“.
Andrea Colasio, Stadtrat für Monumentalbau
15 Personen sind pro Besichtigung erlaubt
Aus Sicherheitsgründen werden nur höchstens 15 Personen gleichzeitig den Turm betreten dürfen. Pro Gruppe wird eine halbe Stunde Besichtigungszeit eingeräumt werden. Künftig soll es – zumindest so die Überlegung – ein einziges Ticket geben, das sowohl den Zugang zum Palazzo della Ragione als auch zum Stadtturm ermöglicht.
Restaurierung kostet 1,5 Millionen Euro
Insgesamt wird das Vorhaben rund 1,5 Millionen Euro kosten, Geld, was von der Banca di credito sportivo zu einem Zinssatz von 0 % vergeben wurde. Den Zuschlag für die Restaurierungsarbeiten erhielt das Unternehmen R.W.S. aus Vigonza, das ein Angebot von 996.433 Euro (5,08 % Nachlass auf die Ausschreibungssumme von 1,2 Millionen) vorlegte. Das Unternehmen hat insgesamt ab dem Tag der Übergabe der Baustelle 420 Tage Zeit, um die Restaurierung durchzuführen.