Der Prato della Valle mit seinen Statuen

Einige der lebensgroßen Statuen auf dem Prato della Valle

Der Prato della Valle im Herzen von Padua ist nicht nur einer der eindrucksvollsten Plätze Italiens, sondern auch der größte Stadtplatz Europas. Mit einer Fläche von nicht weniger als 88.260 Quadratmetern kann der Besucher bereits erahnen, dass es sich um einen Platz handelt, den es zu erkunden und in vollen Zügen zu genießen gilt.

Der Platz diente als Veranstaltungsort

Der Prato della Valle wird von historischen Häuserzeilen, der imposanten Abtei Santa Giustina, einer Ringstraße und einigen Geschäften flankiert, während der Platz seit dem Römischen Reich für Veranstaltungen, Märkte, Pferderennen und später auch für Wochenmärkte genutzt wurde.

In der Mitte liegt die Insel Memia

Der Hauptplatz hat einen elliptischen Grundriss. In der Mitte befindet sich die Insel Memia mit ihrem Brunnen, die von vier Kanälen und Brücken, die vom Wasser überspannt werden, begrenzt wird. Rund um den Brunnen laden einige Bänke unter Ahornbäumen und Platanen zum Verweilen ein. Nur hier gibt es eine Rasenfläche, während der Rest des Platzes mit Beton gepflastert ist.

74 lebensgroße Statuen schmücken den Platz

Der eigentliche Höhepunkt des Platzes sind jedoch die 74 lebensgroßen, aus weichem Kalkstein gefertigten Originalstatuen, die in zwei Reihen angeordnet sind. Sie wurden zwischen 1775 und 1838 von verschiedenen Bildhauern geschaffen. Jede Statue ist einer wichtigen oder bedeutenden Person gewidmet, die mit Padua verbunden ist. Jede Person konnte eine Statue in Auftrag geben, die auch in Raten bezahlt werden konnte. Jede lebensgroße Statue trägt eine Nummer und den Namen der abgebildeten Person.

Vor der Loggia Amulea stehen die Statuen von Dante Alighieri und Giotto di Bondone. Alle Statuen auf dem Platz werden regelmäßig gereinigt, um Spuren der Zeit und Vogelkot zu entfernen. Die vergrauten Statuen erstrahlen dann in einem schönen, hellen Weiß.

Allerdings sind nicht alle Statuen original. Einige wurden leider während des Zweiten Weltkriegs zerstört und später ersetzt, andere wurden beschädigt und restauriert.

Vom Campo Marzo zum Prato della Valle

In römischer Zeit befand sich im nordöstlichen Teil des Platzes das unter dem römischen Kaiser Augustus errichtete Zairo-Theater mit einem Fassungsvermögen von etwa 6.400 Zuschauern. Der Platz, der bis zum Mittelalter als Campo Marzo bekannt war, erhielt seinen heutigen Namen Prato della Valle erst im 12. Jahrhundert; während des Königreichs Italien (1861-1946) nannte man ihn dagegen Piazza Vittorio Emanuele II. Die Einwohner von Padua nennen ihren Platz jedoch „Prà“. Im Mittelalter wurde der Platz hauptsächlich für religiöse Veranstaltungen, Feste und Aufführungen genutzt.

Abends ist der Prato della Valle farbenfroh beleuchtet

Wer die Abendbeleuchtung mag, der wird sich auf dem Prato della Valle in den Abendstunden wohlfühlen, denn der gesamte Platz ist in unterschiedlichen Farben beleuchtet. Die Loggia Amulea erstrahlt in einem schönen Blau, ringsum die Statuen gibt es eine helle Beleuchtung und der Springsprungen in der Mitte des Platzes erleuchtet in den bunten Farben. Ich persönlich fand das Lichtspiel am Abend auf dem Prato della Valle sehr schön und habe etliche Fotos gemacht, um den Moment festzuhalten.

Der beleuchtete Springbrunnen auf dem Prato della Valle bei Nacht
Der beleuchtete Springbrunnen auf dem Prato della Valle bei Nacht, dahinter die Loggia Amulea in den italienischen Farben