Die Regeln für Geschäfte unter dem Salon (Sotto il Salone) in Padua (siehe Padua Karte) werden sich ändern: Eine Verordnung sieht nun vor, dass die Öffnungszeiten 44 Stunden pro Woche betragen soll. Die neuen Regeln wurden im Einvernehmen mit den Vertretern des Konsortiums, dem Bürgermeister Sergio Giordani und dem Stadtrat für Handel, Antonio Bressa, erarbeitet. So werden die Tore, die zur Markthalle unter den Palazzo della Ragione führen, von 5 Uhr morgens bis Mitternacht geöffnet werden. Ziel ist es, den historischen Kulturwert zu schützen.
Verordnung gilt ab 1. April 2023
Die Verordnung wurde vom Bürgermeister bereits unterzeichnet. Damit sind alle Geschäfte ab 1. April 2023, wenn das neue Gesetz in Kraft tritt, verpflichtet, von Juni bis September für 40 Stunden pro Woche zu öffnen. In der Nebensaison, also von Oktober bis Mai, sollen 44 Stunden pro Woche die Geschäfte geöffnet sein. Dabei gilt eine Kernöffnungszeit von 5 Uhr morgens bis Mitternacht. Diese kann je nach Bedarf abgeändert werden. Metzgereien könnten somit um 6 Uhr öffnen, andere Bereiche wiederum wie Bars, Floristen, Schreibwarenhändler und Parfümerien könnten auch später öffnen. Jedes Geschäft ist zudem verpflichtet, seine Öffnungszeiten außen im Freien bis zum 1. April 2023 aufzuhängen.
Bußgeld in Höhe von 250 Euro bei Verstößen
Vor der neuen Regelung gab es bereits eine Verordnung, die vorsah, dass die Geschäfte bis 46 Stunden geöffnet haben sollen. Allerdings war es häufig so, dass es keine Verpflichtung oder Kontrolle gab, weshalb viele Geschäfte manchmal nur zwei oder drei Stunden am Tag geöffnet hatten. Mit dem neuen Gesetz tritt auch ein Bußgeld in Kraft. Dieses sieht Geldstrafen von 250 Euro für Verstöße vor.
Palazzo della Ragione ist wichtiger touristischer Ort
Für den Bürgermeister und dem Konsortium ist der Palazzo della Ragione einer der acht Orte im Zentrum Paduas, der von bedeutendem touristischen Interesse ist. Er bewahrt bis heute einen außergewöhnliche Freskenzyklen aus dem 14. Jahrhundert auf. Alle acht bedeutenden Orte sind in die Liste des Weltkulturerbes der Unesco unter der Bezeichnung Padova Urbs Picta aufgenommen. Bereits seit 800 Jahren gab es im Erdgeschoss des Palazzo della Ragione Geschäfte, Händler und Handwerker. So lagen Barbiere neben Fleischer, diese wiederum neben Korbflechter und diese wiederum neben Fischhändler. Sotto il Salone war immer ein buntes Treiben – und das schon seit dem 13. Jahrhundert. Selbst von der Region Venetien ist die Markthalle als besonderer historischer Handelsplatz angesehen.